Von den Höhen und Tiefen eines Jahres

Wie alles begann

Die Grundidee war von Anfang an eine Simple – irgendwann wurde sich eine relativ teure Kamera angeschafft, die doch einiges kann und irgendwann im Verlauf der Jahre begann, Staub anzusetzen. Und weil man das Ding doch eigentlich nutzen könnte, habe ich mir dieses Projekt hier ersonnen.

Die Canon PowerShot G7X ist und bleibt handlich, praktisch und ein idealer Begleiter für den Alltag, mit dem man doch auch ganz nette Bilder schiessen kann.

Der Aufwand, die Überwindung, das Gewöhnen

Eine der grössten Hürden war für mich das Angewöhnen, die Kamera mit mir herumzutragen. Darauf zu achten, dass der Akku geladen und die Karte möglichst leer ist. Dass die Kamera griffbereit war. Mit ADHS und dem zugehörigen Siebhirn bisweilen wirklich eine Herausforderung. Aber ich habe es mehr oder weniger geschafft, hatte sie die meiste Zeit in der Nähe oder wusste wenigstens, wo sie sich befand – auch das kann unter Umständen durchaus nützlich sein. Verlegt wurde sie leider auch ab und zu, aber was soll’s. Schlimmer waren volle Karten und leere Akkus. Man merkt ihr das Alter langsam an und der Akku hält nicht ewig.

Die Schwierigkeiten, die Hürden, Probleme

Das Angewöhnen allein ist allerdings nur die halbe Miete. Man muss das Ding auch einpacken, um das auferlegte MUSS von Bildern erstellen vollziehen zu können. Leider habe ich mir mehr als einmal gesagt, dass es keine passenden Motive gab, mir war nicht danach oder gerade für draussen war das Wetter zu wild. Ehe man sich versah, war bereits Abend und die Notfalllösungen gingen irgendwann auch zu Ende. Besonders spektakulär sind die Fotos allgemein nicht wirklich, in Ausnahmefällen musste sogar das Telefon zum Knipsen herhalten und viele entstandene Bilder wollte ich einfach nicht im Rahmen des Projektes veröffentlichen, hauptsächlich Fotos von Nichten und Neffen.

Wenn es das nicht war, dann spielte vor allem die eigen Psyche wieder übel mit und Fotos hatten da keine Priorität. Angefangen habe ich es schliesslich in einer Pandemie und leider ist die auch beim Abschluss immer noch nicht vorbei, wenngleich auch langsam besser im Griff. Jedenfalls macht es den Anschein. Es ist eine Menge passiert in den letzten 365 Tagen, ich habe das Konzept mehrfach überworfen, WordPress hat sich immer wieder verändert und allgemein lässt es sich sagen, Leben findet statt.

Irgendwann kam ich in die Phase, in der ich jeden zweiten, dritten, vierten Tag erst wieder fotografierte und die Lücken nachträglich füllte. Besondere Schnappschüsse wurden aber immer an ihrem Entstehungstag gepostet. Es verschleppte sich, zögerte sich hinaus und was ich als simples Hobby ersann, um mich einfach mehr fotografieren zu lassen, wurde zu einem teilweise echt zähen Stück Arbeit. Den Texten fehlte das Herzblut, sofern sie irgendwie vorhanden waren, sie wurden kürzer und waren letztlich knapp vorhanden. Ich habe das Ganze irgendwann sehr stiefmütterlich behandelt. Anderes hatte Priorität, war mir wichtiger, unterhaltsamer, manchmal war ich einfach zu müde für irgendwas.

Ein erleichterndes Ende und letzte Freuden

Es ist aber viel Positives dabei, das ich auch mitnehme und an de ich mich weiter erfreuen werde. Zum einen sieht man deutlich einen gewissen Fortschritt in meiner Fotografie – okay, Hobbyfotografie. Mit einer Powershot kann man sich nur begrenzt als Fotografen sehen, oder? Die Bilder wurden manchmal besser, einige davon sind wirklich gut. Und ich habe Photoshop für mich entdeckt, was man unschwer erkennen kann. Manche Korrekturen waren so leicht, um einfach nur die Farben ein klein wenig kräftiger zu gestalten. Andere hatten ein bisschen mehr Nachhilfe. Gerade Elemente ins Schwarz zu tuachen empfand ich als ausgesprochen spannend, besonders der Farn ist in meinen Augen echt toll. Perfekt ist nichts davon, was wiederum zu mir passt.

Nicht wenige der Bilder gefallen mir weiterhin gut. Sie begegneten mir immer wieder, blieben hängen, machen Freude. Ein paar davon habe ich gedruckt und Karten daraus gemacht. Mittlerweile sind es ein paar mehr, die ich als druckwürdig empfinde. Was ich daraus machen werde, steht noch in den Sternen. Jetzt aber kann ich sicher einmal die Festplatte etwas aufräumen und entrümpeln, es haben sich sehr viele Bilder angehäuft.

Vor allem aber wird mich die Kamera weiterhin begleiten. Nicht mehr jeden Tag, aber häufig. Vielleicht entstehen sehr bald noch mehr tolle Bilder, die mich überraschen. Gepostet werden sie allerdings nicht mehr hier, sondern eher auf meinem privaten Instagram oder so ähnlich. Dafür habe ich mir weit vor Facebook einst den Account zugelegt.